So schluckt das Baby seine Arznei


Spritze statt Löffel
Baby bekommt Flüssigkeit mit  einer nadellosen Spritze eingegeben. So kann man Arzneimittel exakt dosieren.
pawat kueakoolsataporn/Shutterstock.com

Der Geschmack ist oft übel, die Dosierung knifflig — Kleinkindern und Babys Medikamente zu verabreichen, ist gar nicht so einfach. Folgende Tipps machen es Kindern und Eltern leichter.

In den Mund träufeln — aber richtig

Babys bekommen ihre Arzneien oft in flüssiger Form. Hier muss man bei der Dosierung aufpassen, erklärt Kinderarzt Hans-Jürgen Nentwich vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Mit normalen Haushaltslöffeln lässt sich die erforderliche Menge nicht exakt bestimmen. Besser ist es, zur Dosierung eine Pipette oder eine nadellose Spritze mit genauer Maßangabe zu nehmen. Damit lässt sich die Arznei dann auch gleich in den kleinen Mund träufeln. Und das macht man am besten so:

  • Das Baby aufrecht hinsetzen oder im Arm halten.
  • Sanft über die Wange streicheln, damit das Kind seinen Mund öffnet.
  • Die (nadellose!) Spritze vorsichtig in den Mund einführen.
  • Eine kleine Menge langsam in die untere Wange geben (so vermeidet man den Kontakt der Arznei mit den Geschmacksknospen der Zunge).
  • Streicheln unter dem Kinn fördert das Schlucken.
  • Baby schlucken lassen, dann die zweite Portion verabreichen.

Auf keinen Fall darf das Medikament in den Rachen geträufelt werden, da sich die Kleinen dann oft verschlucken. Leichter fällt die Medikamentengabe, wenn das Arzneimittel vor der Fütterung des Kindes verabreicht wird. Denn dann öffnet das Baby den Mund oft automatisch.

Eis und Pudding dazu?

Ob der Geschmack eines Medikaments mit Milch oder Babynahrung abgemildert werden darf, muss mit der Kinderärzt*in besprochen werden. Bei älteren Kindern hilft oft, vor oder nach der Medikamentengabe etwas Eis, Pudding, Joghurt oder Marmelade zu essen. Auch hier ist abzuklären, ob sich die Arznei mit der gleichzeitigen Gabe von Pudding & Co. verträgt und nicht etwa in ihrer Wirkung geschwächt wird. Ein weiterer Trick gegen übel schmeckende Arzneien: Im Kühlschrank lagern (wenn erlaubt) und kalt einnehmen. Kälte betäubt die Geschmacksnerven und sorgt so für einen deutlich weniger intensiven Geschmack.

Kein Drama machen

Ist das Kind alt genug, sollte es kindgerecht erklärt bekommen, warum es überhaupt Medikamente nehmen muss. Die Eltern sollten dann kein Drama um die Medikamentengabe machen. Je selbstverständlicher und positiver sie das Ganze sehen, desto leichter fällt das auch dem Kind. Gelobt werden sollten Kinder nach problemloser Medikamenteneinnahme natürlich trotzdem.

Motivieren ist das A und O

Kinder für eine regelmäßige Medikamenteneinnahme zu begeistern, ist nicht immer einfach. Spielerisch klappt das mit Sammelkarten. Für jede Einnahme gibt es einen Aufkleber oder ein Kreuzchen. Ist die Karte voll, winkt eine kleine Belohnung.

Motivierend ist für viele Kinder auch, wenn sie mitbestimmen dürfen. Sei es nun die Geschmacksrichtung bei aromatisierten Arzneien oder — nach Rücksprache mit der Kinderärzt*in —die Verabreichungsform. Denn ob man lieber eine Kautablette kaut, eine Tablette auf einmal schluckt oder den Inhalt einer Kapsel als Pulver auf die Mahlzeit gibt, ist auch bei Kindern Geschmackssache.

Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de

Stellenangebot

Sie sind PTA und wollen sich verändern oder neu einsteigen?
Für unsere stammkundenorientierte und beratungsaktive Apotheke suchen wir zur Verstärkung unseres Teams eine engagierte PTA (m/w/d) in Voll- oder Teilzeit.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung:
gern persönlich, per Mail oder telefonisch.

News

Vapen in der Schwangerschaft
Eine Frau liegt auf dem Bett und vaped.

Erste große Studie

Zigaretten in der in der Schwangerschaft sind schädlich für das Kind – das ist bekannt. Doch was wissen wir über Vapes?   mehr

Probiotika verkürzen Fieber

Ein Vater schaut auf das Fieberthermometer, während er sein krankes Kind im Arm hat.

Bei kindlichen Atemwegsinfektionen

Atemwegsinfektionen sind bei kleinen Kindern häufig. Oft werden Schnupfen und Husten zusätzlich von Fieber begleitet. Mit der Gabe von Probiotika lässt sich zumindest die Dauer des Fiebers verkürzen, wie eine aktuelle Studie zeigt.   mehr

Von Kältespray bis Magnesium

Junge Fußballspielerin sitzt im Gras und dehnt ihre Beine.

Von Kältespray bis Magnesium

Was bringt Magnesium bei Muskelkrämpfen? Sollte man vor dem Sport präventiv NSAR nehmen? Und wann ist Dehnen sinnvoll? Um Sport und Gesundheit ranken sich viele Mythen. Ein Mediziner spricht Klartext, was davon stimmt.   mehr

Wann sind Kosmetika vegan?
Eine Frau trägt Creme aus einer Tube auf.

Nicht immer leicht zu erkennen

Immer mehr Deutsche verzichten inzwischen ganz oder zumindest teilweise auf tierische Lebensmittel. Da liegt es nahe, auch bei der Körperpflege auf vegane Produkte zu achten. Doch das ist oft gar nicht so einfach.   mehr

Nahrungsergänzung fürs Gedächtnis?
Eine Person bekommt eine Tablette in die Hand

Vitamine und Mineralstoffe

Viele Menschen fürchten sich vor geistigem Abbau im Alter. Manche hoffen, mit Nahrungsergänzungsmitteln entgegen wirken zu können. Geht das?   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Linden-Apotheke Krombach
Inhaber Hermann Weyandt
Telefon 02732 / 83 73
Fax 02732 / 8 64 92
E-Mail linden-apotheke-krombach@apotheken-dsl.de